Regenwasser - eine Ressource, welche es zu steuern gilt.

 

Wir erleben, von Jahr zu Jahr zunehmend, dass Niederschläge extremer werden und in Folge längere Trockenperioden eintreten.

Frage ist, inwieweit hoher Niederschlag eine Trockenperiode in Folge überstehen helfen könnte.

 

Wir haben in Feld und Flur Entwässerungsgräben, die Niederschläge den Bächen und Flüssen zuführen.

 

Abgeflossenes Wasser landet letztendlich in der Nord- oder Ostsee und erhöht durch Versickerung nicht mehr den Grundwasserspiegel bzw. versorgt die Anrainerpflanzen* an den Gräben. Durch zu hohe Achslasten sind viele landwirtschaftliche Nutzflächen auch in der Tiefe derart verdichtet, dass dort weniger Wasser aufgenommen werden kann. Luftporen werden verringert, die Speicherkapazität nimmt ab und je weniger dort eindringen und versickern kann, desto mehr wird in die Gräben abgeleitet. Der Grundwasserspiegel sinkt.

*

Grundlegend geht es hier um den Ansatz, die Gräben in Ihrer Funktion zu erhalten, aber einen bestimmten Rückstau zu ermöglichen, damit  weniger Wasser abfließt und stattdessen vor Ort versickert.

Sinnlogisch gilt es somit drei Voraussetzungen zu erfüllen: Die ursprüngliche Ablaufhöhe des Grabens (ca. -105cm vor Ort) bleibt optional erhalten, eine moderate* und steuerbare Rückstauebene wird durch Sperre erzeugt und jedenfalles gilt es zu vermeiden, dass Extremniederschläge die Umgebung fluten.

*die Folgeanrainer der Gräben dürfen nicht beeinträchtigt werden. Daraus muß eine Steuerung so erfolgen, dass nur überschüssiges Wasser zurückgehalten wird um zu versickern.

 

Umsetzung:

 

Gräben haben Überfahrten in Form von Betonrohren. Es bietet sich an, mechanische Sperren dort einzurichten. Als Nebeneffekt könnten in diesen die Brutparadiese für Mücken (Übertragung West-Nil-Virus!) ausgetrocknet werden, denn die Schlickbildung am Grund der Rohre bildet durch einwachsende Wurzeln i.d.R. Pfützen, in denen Mückenlarven sich geschützt vor Fressfeinden entwickeln können:

Anmerkung: Berechnen läßt sich viel, aber Erfahrungen sammelt man in der Praxis. Daraus werden wir bei dieser Modellanlage jederzeitigen Rückbau ermöglichen.

 

 

 

 

 

 

1. Schritt:

Wasserdurchlauf im Grabenrohr auf originärer Wasserablaufhöhe mit Durchtrocknung des Schlickes.

 

 

 

 

 

2. Schritt:

 max. Rückstauebene mit ebenso trockenem Durchlauf des Erdrohres.

 

 

 

 

3. Schritt:

Fertigung Erdrohrabdichtung mit zwei Durchläufen und Überlauf für Extremstniederschläge. 8mm Stahlscheibe mit Gummidichtung innenseitig.

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Montage. Überlaufhöhe mit trockenem Durchgang bei 40 cm.

 

 

 

 

 

 

 

Modifikation:

Durch die Anbauteile im unteren Durchlaß kann Rückstauhöhe durch Drehung des Bogens beliebig von 2 bis 40 cm variiert werden. Links wurde ein Leerrohr, grau gesetzt, um den Wasserstand unterhalb der Grabensohle fortlaufend messen zu können.

 

 

Diesen Ansatz  denke man sich als Kaskade fortlaufend von Grabenrohr zu Grabenrohr, dann wird halbwegs deutlich, welches Wasservolumen aus Niederschlägen regional verbleiben könnte. Allerdings erfolgt von den Feldern auch Nährstoffeintrag. Daraus:

 

Und:

Deren Tümpel sollten besser auch nicht ganz trockenfallen:

 

Darüberhinaus könnte ein flächendeckend verzögerter Ablauf von Starkregen sich auf die Höhe von Flutwellen in Bächen bzw. Flüssen auswirken.